Gegen Parallelgesellschaften: Acht Konfliktmanager in Graz im Einsatz

Die Fach- und Präventionsstelle „Gegenlicht" hat vor Monaten ihre Arbeit rund um das Thema Parallelgesellschaften aufgenommen. Als erster Schritt wurden acht Konfliktmanager ausgebildet, die ab sofort die Polizei unterstützen.
 Tarih: 24-08-2021 16:32:01   Güncelleme: 24-08-2021 16:37:01
Gegen Parallelgesellschaften: Acht Konfliktmanager in Graz im Einsatz

STADTRAT Kurt Hohensinner, die GegenLicht-Leiter Werner Miedl und Jeremy Stöhs präsentierten die Konfliktmanager. 

Die Integration von zugezogenen Menschen ist eine der größten Herausforderungen für urbane Räume wie die Stadt Graz", weiß Bildungs-, Integrations- und Sozialstadtrat Kurt Hohensinner, „auf der einen Seite braucht es eine restriktive Zuwanderungspolitik und klare Regelungen, damit unsere Gesellschaft integrationsfähig 

bleibt. Andererseits müssen und wollen wir jenen, die dauerhaft bei uns bleiben, Chancen auf Bildung, Arbeit und sozialen Aufstieg geben, um eine bestmögliche Teilhabe und Partizipation an unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Erfolgreiche Integration ist ein wechselseitiger Prozess und lebt vom aktiven Miteinander. Die Abschottung einzelner Gruppen steht diesem Miteinander entgegen."

Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Graz vor rund drei Monaten einen neuen Arbeitsschwerpunkt im Integrationsbereich auf das Thema Parallelgesellschaften festgelegt und dazu eine neue Fach- und Präventionsstelle mit dem Namen „Gegenlicht" eingerichtet.

Fachkonferenz als Startschuss

Als Startschuss für den Arbeitsschwerpunkt fand am 1. Juli eine Fachkonferenz zum Thema statt. Nun legt die Fach- und Präventionsstelle mit einem weiteren Projekt nach. Ab sofort stehen der Polizei und weiteren Institutionen acht Konfliktmanager aus diversen Communities zur Verfügung. Sie kommen aus dem Irak, Syrien, Afghanistan, Iran, Georgen und Bosnien, sprechen die jeweilige Muttersprache und kennen das kulturelle Umfeld. Im Rahmen von GegenLicht wurde ihnen eine entsprechende Ausbildung ermöglicht. „Wir arbeiten gewaltvermeidend, deeskalierend, muttersprachlich und erklärend", sagt GegenLicht-Leiter Werner Miedl, „das heißt wir sprechen über Rechtsstaatlichkeit, Religion, Gleichberechtigung und bringen kulturelles Verständnis für beide Konfliktparteien mit." Im Wesentlichen wird sich ihre Tätigkeit auf vier Felder beziehen:

Konflikte in Schulen (z.B.: Weigerung zu Teilnahme am Turnunterricht, Biologieunterricht, außerschulischen Veranstaltungen, Bekleidung, Essen ...)

Konflikte in Siedlungen (Lärmerregungen, Fußball, Kinderspiel, Motorfahrzeuge auf den Spielplätzen....)

Konflikte in Krankenhäusern (sprachliche Barrieren, Wartezeiten, Vorreihungen, Verhalten der mitgekommenen Familienmitglieder...)

Konflikte am Arbeitsplatz (Religion, Bekleidung, sprachliche Barrieren, Essgewohnheiten, Beten...)

Die ersten konkreten Einsatzgebiete sind bereits fixiert. Ab sofort wird man bei Problemstellungen in zwei Siedlungen (in Gösting bzw. Eggenberg) unterstützen und ab Schulbeginn steht man auch den 14 Partnerschulen mit Rat und Tat zur Seite. Der Einsatz ist immer als unterstützender, muttersprachlicher Einsatz mit Polizei oder Mitarbeitern von GegenLicht bzw. „Sicher Leben in Graz" zu verstehen. Alleiniges Tätigwerden ist vorerst nicht vorgesehen.

Fachkonferenz als Startschuss

GegenLicht widmet sich in der täglichen Arbeit einem breiten Tätigkeitsfeld. Um extremistischen und radikalen Tendenzen den Nährboden zu entziehen, wird nicht nur inhaltlich, sondern vor allem auch präventiv gearbeitet. Ein wesentlicher Baustein ist eine mobile Notrufnummer. Diese ist unter 0677/64 133 444 erreichbar. Aber auch Bewusstseinsbildung für Lehrer, Sozialarbeiter und Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung soll dabei helfen, Radikalisierungsprozesse zu erkennen und mit angemessenen Maßnahmen darauf zu reagieren. Einen weiteren Punkt bildet die Arbeit mit den verschiedenen Communities. Einen wesentlichen Bestandteil der Arbeit von „Gegenlicht" bildet auch die Erhebung und Sammlung von Daten, auf Grund derer in weiterer Folge Strategien entwickelt und Maßnahmen gesetzt werden können.

Schon im März präsentierte die Caritas ein neues Integrations- und Beratungsangebot für Männer, im Rahmen des Kulturjahrs wurden Diskriminierungserfahrungen zum Thema. (Der Grazer)

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